Arbeit in den Ausschüssen
In einigen Ausschüssen werden in regelmäßigen Abständen Informationen an unsere Bürger zusammengestellt, die an dieser Stelle gesammelt werden.
Umweltausschuss Aktuell Nr. 13
Weniger ist mehr!
Das gilt auch für den Zusammenhang von Pflegeintensität und Artenvielfalt auf Grünflächen.
Die Gemeinde Klein Nordende möchte mit einer Reduzierung der Pflegemaßnahmen mehr Artenvielfalt ermöglichen.
Vielleicht wird Ihnen im Jahresverlauf das eine oder andere in den innerörtlichen, gemeindlichen Grünbereichen auffallen:
Selteneres Mähen
möglichst spät im Jahr. Dadurch können Wiesenpflanzen ausdauernd blühen und aussamen, so dass sich die Artenzusammensetzung gemäß dem Standort natürlich entwickeln kann. Nektarsaugende und bestäubende Insekten finden Nahrung, ebenso Vögel, die sich von Insekten und/oder Sämereien ernähren.
Staffelmahd
Um Insekten, Vögeln und anderen Kleintieren nicht plötzlich ihre gesamte Nahrungsgrundlage zu entziehen, werden nicht alle Flächen auf einmal gemäht. Das Mähen geschieht zeitversetzt und kleinflächig.
Gräser und Pflanzenstängel bleiben bereichsweise über den Winter stehen
In und an Pflanzenstängeln und Gräsern überwintern Insekten in ihren verschiedenen Entwicklungsstadien. Mäht man im Herbst alles runter, wird die Kinderstube von Schmetterlingen, Käfern und Co vernichtet.
Totholz bleibt stehen
Totholz ist das Baumaterial, aus dem Insekten sich ihr Hotel selber bauen. Sie bohren Löcher hinein, um dort ihre Eier abzulegen oder zu überwintern. Gut eignet sich stehendes Totholz. Dort, wo es ungefährlich ist, werden abgestorbene Bäume und Baumstümpfe stehen gelassen.
„Unkraut“
ist ein „Unwort“ für wertvolle Wildkräuter. Wer z.B. die Schmetterlinge liebt, muss auch die Raupen mögen. Die wiederum brauchen je nach Schmetterlingsart ihre Futterpflanzen. Das sind oft für unser Auge eher unattraktive Arten wie z.B. die Brennnessel, die viele nützliche Eigenschaften hat.
Unordentliche, verwilderte Ecken
nutzen viele Tiere als Unterschlupf, Versteck und Kinderstube.
Blühwiesen
Im letzten Herbst wurde auf ausgewählten innerörtlichen Grünflächen in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Verband für Landschaftspflege (DVL) regionales Saatgut zur
Entwicklung von Blühwiesen ausgebracht. Diese Wiesen werden beschildert. Wir bitten darum, die Wiesen nicht zu betreten oder als Hundetoilette zu missbrauchen.
Wir beginnen dieses Jahr mit der reduzierten Pflege und sicherlich gestaltet sich nicht gleich alles optimal. Ausprobieren, Beobachten, Nachbessern wird erforderlich sein bis es sich auf einen zufrieden stellenden Pflegemodus für Mensch und Natur eingespielt hat.
Wenn Sie (kritische) Anmerkungen haben, wenden Sie sich gern an den Bürgermeister oder besuchen Sie unsere Sitzungen des Umweltausschusses. Die Mitarbeiter des Bauhofes, die die Pflegemaßnahmen ausführen, freuen sich über freundliche Worte, für das Loswerden von Verärgerung sind sie jedoch die falsche Adresse.
Wir wünschen Ihnen, dass Sie sich am vielfältigen Grün mit blühenden Wildkräutern, über denen es flattert, summt und zwitschert, erfreuen werden.
Übrigens, alle Maßnahmen lassen sich auch im eigenen Garten umsetzen: Statt alles „schier“ zu halten, lieber mal die Beine hochlegen und das Leben genießen.In diesem Sinne grüßt Sie
herzlich
Ihr Umweltausschuss Klein Nordende