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Finanzielle Großprojekte werfen ihre Schatten voraus

(Klein Nordende/rs) Große Weichenstellungen brauchen Vorlauf. Manchmal mehr, als geplant. Eigentlich hätte das Klein Nordender Ortsentwicklungskonzept bis Ende dieses Jahres beschlossen werden sollen. Doch Corona ließ das nicht zu. „Wir haben Aufschub bis Ende April erhalten“, erklärt Bürgermeister Adolf Luitj ens. Zu erwarten ist, dass es dann fürs Konzept eine breite Mehrheit geben wird. Viele Wünsche und Anregungen der Bürger deckten sich mit dem, was auch in der Politik schon diskutiert worden war, so der Bürgermeister. Das ergab auch die Auswertung von rund 400 Fragebögen, die von Einwohnern zurückgesandt wurden. Luitjens freut diese Übereinstimmung. Ihm geht es darum, breite Mehrheiten für die künftige Entwicklung der Gemeinde zu erhalten.
Das Konzept wird die Basis bilden, um daraus konkrete Projekte abzuleiten. Eines der wichtigsten: die Modernisierung und Erweiterung der Schule. Die ist nicht nur in die Jahre gekommen; durch Neubaugebiete und den Zuzug junger Familien dürfte die Schülerzahl auch steigen.
Dazu kommt, dass Schulen heute mehr Personal beschäftigen.
Der Politik wurden bereits drei Varianten vorgestellt. Sie reichen von einer Sanierung für zwei Millionen Euro bis zum Neubau für acht Millionen Euro. Da die Gemeinde nur über wenige historische Gebäude verfügt, ist die Erhaltung des Baus aus dem Jahr 1910 aber wahrscheinlicher. Luitjens selbst kann sich gut eine grundlegende Sanierung mit einem Teilneubau vorstellen. Auch das gehe aber nur mit Fördermitteln, sagt er.
Das Schulvorhaben dürfte auch Auswirkungen auf die Schulstraße haben. Die sollte nach den Kanalarbeiten eigentlich neu asphaltiert werden. Doch nach Angaben des stellvertretenden Bürgermeisters Jens Jacobsen hat sich gezeigt, dass die Tragfähigkeit der Straße mangelhaft ist. Es stelle sich daher die Frage, ob mit der Straßensanierung nicht besser gewartet werden sollte, bis der Baustellenverkehr der Schule abgewickelt sei.
Ein wichtiges Thema ist auch eine eigene Kindertagesstätte. Derzeit belegt die wachsende Gemeinde Klein Nordende 50 Prozent der Plätze der Elmshorner Kita Dünenweg. „ Doch das wird dauerhaft nicht reichen“, sagt Luitjens. Ihm schwebt eine Verbindung der Kita mit einem Raum vor, der auch von Senioren genutzt werden könnte. Die Älteren könnten Kindern vorlesen oder von früher erzählen. Eine Fläche für die Kita gebe es zwar noch nicht. Doch das Projekt müsse angeschoben werden. Bedarf gibt es zudem bei der Schaffung bezahlbaren Wohnraums durch Mehrfamilien- oder Reihenhäuser.