Unser Pressearchiv
Die Schnappsidee

(Klein Nordende/Daniela Lottmann)
„Eigentlich war das eine richtige Schnapsidee“, erzählt Christoph Göttsche (32) und muss selbst über den Wortwitz lachen. Auf einer Geburtstagsfeier knüpften er und seine Schwester Katharina Göttsche zufällig Kontakte zu einer Spirituosen-Manufaktur. Das Gespräch über Hochprozentiges nahm seinen Lauf. Und die Idee, selbst einen Likör herauszubringen, reifte sehr schnell in den Köpfen der beiden Göttsches.

Die Lust auf was Neues
Katharina und Christoph Göttsche kommen aus Klein Nordende. Ursprünglich hatte Katharina Göttsche einen Bürojob, doch 2016 wollte sie etwas eigenes auf die Beine stellen. Sie gründete das Dienstleistungsuntemehmen KHC - zunächst in Teilzeit neben ihrem Angestelltenjob. Nach kurzer Zeit wuchs das
Unternehmen, der Bruder, eigentlich aus der IT-Bran- che, stieg mit ein. 2018 dann die Idee, sich ins Spirituosengeschäft reinzuwagen. My-göttsche wurde gegründet. Mittlerweile kam eine dritte Firma dazu. Als Mygöttsche Dog verkaufen die beiden Geschwister Hundefutter. Doch der Likör steht vorerst im Fokus: „Mit Spirituosen hatten wir vorher nichts zu tun. Wir hatten einfach Lust auf etwas Neues. Das ist einfach so in unser Leben gestolpert“, sagt Katharina Göttsche.
Meersalz im Likör
Als Mygöttsche vertreiben die beiden ihren Likör „No. 1“ in der Sorte Karamell und Sylter Meersalz. „Die Idee mit dem Meersalz kam, weil ich oft auf Sylt bin. Ich bin Windsurfer“, erzählt Christoph Göttsche. Das Sylter Meersalz habe er dort als besonders kennengelemt. „Die Produktion ist einmalig“, findet er. Seine Schwester fügt einen weiteren Punkt an: „Wir wollen für unsere Produkte regionale und hochwertige Rohstoffe benutzen.“
Ein halbes Jahr hat es gedauert, bis die Geschwister das erste mal ihren Likör als fertiges Produkt in der Hand halten konnten. Viel probieren und testen war angesagt - Misserfolge inklusive. Wirklich fertig für den Markt und eine breite Kundschaft waren die beiden mit ihrem Karamell-Likör im Januar 2020. „Alles war fertig, wir waren gerade startklar - und dann kam Corona“, sagt Katharina Göttsche. Auf Messen und Veranstaltungen wollten die beiden fahren und ihr Produkt zeigen. „Daraus wurde erst einmal nichts“, so Katharina Göttsche. Immerhin: Im Elmshorner Pop Up Huus konnten die beiden ihren Likör dem Elmshorner Publikum vorstellen.
Wie ist das, wenn der Bruder auch der Geschäftspartner ist? Fliegen da manchmal die Fetzen? Katharina Gött-sehe schüttelt den Kopf. „Wir waren schon immer sehr eng. Bei uns läuft alles harmonisch“, findet sie.
Privat wohnen sie in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander, das Arbeitsleben teilen sie komplett. Wie gut oder schlecht die Firma dasteht, wirkt so auch in das Privatleben rein. „Es hängen die Familien dran. Aber das motiviert uns auch. Wir machen alles zu Hundertprozent“, sagt Katharina Göttsche und ergänzt, „Meinen Bruder als Geschäftspartner zu haben, ist für mich ein großes Ass im Ärmel. Denn ich weiß, wenn es ans Eingemachte geht, kann • ich ihm vertrauen.“
Neue Sorten kommen auf den Markt
Aktuell erweitern die beiden Geschwister ihr Spirituosensortiment. „Uns haben Kunden gefragt, ob es so etwas auch mit Rum gibt“, erklärt Christoph Göttsche den Entwicklungsprozess. Göttsche No. 2 und No. 3 schmecken ebenfalls nach Karamall und Meersalz, allerdings auf Rumbasis. „Wir sind selbst leidenschaftliche Ruimtrinker. Das passt gut“, sagt Christoph Göttsche.
Die beiden neuen Sorten gibt es mit unterschiedlich hohen Alkoholanteilen. Weitere Sorten sollen folgen, „Doch dann geht es geschmaktlich in eine ganz andere Richtung“, verspricht Christoph Göttsche. Ideen haben die beiden schon im Kopf. Jetzt wird getestet.