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Der Bäcker vom Hof Aue

Von Peter Warncke
KLEIN NORDENDE Während der Corona-Pandemie hat es Schausteller in den vergangenen Monaten besonders hart getroffen. Seit Mitte März wurden alle Veranstaltungen abgesagt - und werden auch weiterhin noch voraussichtlich bis zum 31. November ausfallen.
Schlechte Nachrichten für Daniela und Ulrich Storjohann, die seit 2015 mit ihrem Stand „Laibes Wohl“ auf Kunsthandwerker- und Mittelalter-Märkten sowie bei Festivals wie dem Wacken- Open-Air unterwegs waren und ihre Backwaren verkauften. Der 42-jährige Storjohann ist Bäckermeister und stellt fest: „Wir backen aus frischen Teigen direkt vor Ort in unserem Holzbackofen unsere leckeren Brote, Brötchen und vieles mehr.“ Ihre Backwaren produzieren sie nach dem Motto: Das leibliche Wohl beginnt mit dem Wohl des Laibes, dabei verwenden sie Roggen- und Dinkel-Mehl, also Weizenfrei.
Da die Einnahmen aufgrund der ausgefallenen Events wegbrachen, bot er in verschiedenen Hofläden seine Backmischungen an. Dabei kam er auch mit Astrid Aue vom Hof Aue in Klein Nordende am Sandweg 74 (B 431) ins Gespräch. Da der Bäckermeister an anderen Standorten Schwierigkeiten hatte Stellplätze zu finden, um seine Ware an den Mann zu bekommen, hat sich Astrid Aue solidarisch gezeigt und ihm angeboten, ohne Kosten bei ihr auf dem Hof zu stehen, um sein selbstgemachtes Brot vor Ort zu backen und zum Verkauf anzubieten. Seit Pfingsten sind die Storjohanns auf dem Hof Aue.
Die Familie hatte im Kreis Pinneberg eine Bäckerei mit insgesamt 19 Filialbetrieben und rund 120 Angestellten. „Ich stand nur noch in der Backstube. Da wir aber noch etwas vom Leben haben wollten, haben wir alles verkauft und sind jetzt als Schausteller unterwegs“, so Ulrich Storjohann, dem es auf den verschiedenen Märkten wesentlich besser gefällt. Unterstützt werden er und seine Frau dabei von ihren vier Töchtern. Nun sind sie immer donnerstags und freitags von 8 bis 12 Uhr und von 14 bis 18 Uhr sowie sonnabends von 8 bis 12 Uhr auf dem Hof Aue. Sie backen vor Ort ihre Brote und Brötchen und bieten sie zum Verkauf an. „Letzten Sonnabend habe ich um 3 Uhr Nachts angefangen zu backen, wir machen ja alles in Handarbeit, das dauert halt. Da haben wir aber auch alle 600 Brötchen verkauft“, freut sich Storjohann über die gute Resonanz in der Klein Nordende.