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Schützen werden digital
Modern schießen
Schützenbrüderschaft Weidmannsheil Klein Nordende will Displays für die Trefferanzeige anschaffen – 20000 Euro

KLEIN NORDENDE Die Zukunft hat Einzug gehalten auf dem Schießstand der Schützenbrüderschaft Weidmannsheil Klein Nordende- Lieth - wenn auch aktuell nur vorübergehend: Derzeit testet der Verein eine elektronische Anlage zum Anzeigen der Treffer auf einer der acht Bahnen, die Luftgewehr und -pistole vorbehalten sind. Tobias Nothhorn konnte die Anlage bereits testen und ist begeistert: „Man sieht auf dem Monitor sofort, wie man geschossen hat, und kann sich daher ganz auf das Schießen konzentrieren.“
Geschossen wird dabei mit dem normalen Luftgewehr und mit normaler Munition. Bislang haben die Schützen nach jedem Schuss auf die übliche Pappscheibe diese über ein Seilzugsystem zu sich heranfahren müssen, um zu sehen, wo genau sie getroffen haben. Das kostet viel Zeit und bringt Unruhe.
Weidmannsheil steht die Anlage vorerst bis Mitte Dezember zum Testen zur Verfügung. Im kommenden Jahr soll diese dann dauerhaft auf allen acht Bahnen installiert werden. Pressesprecher Lennard Nickel teilte mit: „Das Ziel soll es sein, den Verein zu modernisieren, weil es heutzutage schon fast Standard ist, dass bei größeren Wettkämpfen also Kreis-, Landes und Deutschen Meisterschaften auf elektronischen Anlagen geschossen wird.“
Diese Technik hat allerdings ihren Preis: Der gerade für sein 100-jähriges Bestehen vom schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Daniel Günther ausgezeichnete Verein rechnet mit Investitionskosten von rund 20 000 Euro für alle acht Bahnen. Da dies für den Verein alleine nicht bezahlbar ist, wurden Zuschüsse bei der Gemeinde Klein Nordende, dem Landessportverband, dem Kreissportverband und dem Kreis Pinneberg beantragt. Klein Nordendes Bürgermeister Adolf Luitjens hat bereits mitgeteilt, dass die Gemeinde dieses Vorhaben fördern wird. Außerdem haben einige Vereinsmitglicder namhafte Summen gespendet.
Für die Vereinsvorsitzende Sabine Nickel ist dies auch ein Weg, um besonders Jugendliche für den Schießsport zu begeistern. „So sind wir auf dem neuesten Stand“, sagte sie. Zudem wurde gerade für die Jugendabteilung ein neues Luftgewehr angeschafft. Die Kosten von rund 2000 Euro kamen über Fördergelder und Spenden beim Kommers zum 100-jährigen Bestehen zusammen. Peter Warncke
Elmshorner Nachrichten, 21.11.2019