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Frühlingswetter sorgt für Andrang beim Kunsthandwerkermarkt

KLEIN NORDENDE Die Sonne strahlte vom Himmel und Räucherduft stieg den Besuchern schon von weitem in die Nase. Besser hätten die Rahmenbedingungen für den Kunsthandwerkermarkt im Klein Nordender Töverhuus kaum sein können. Und auch das Angebot stimmte: Die Aussteller präsentieren österliche Sträuße, Schmuck, Tischdecken, Windlichter, Pflanzenölseifen, Ostereier, Türkränze, Keramik und vieles mehr.
Töverhuus-„Macher“ Helmut Hamke versorgte die Gäste im Außenbereich mit Wurst, Fischbrötchen und Erbsensuppe. Organisiert wurde der 14. Kunsthandwerkermarkt von Rita Harms und Dörte Garber. Das Motto ergab sich dabei fast von selbst: „Frühlingsflair“. Und weil auch das Wetter passte, war schon zum offiziellen Start des Marktes um 10 Uhr kräftig was los im Töverhuus.
Zu denen, die auf kunstliebende Käufer warteten, gehörten Heide Klüh und ihre Enkelin Antonia. Vertreten war das Familien-Duo aus Tomesch mit filigranen Papierarbeiten namens Quilling. Quilling? Ja, der Begriff sagt selbst vielen eifrigen Kunstmarkt-Kennern wenig. Als Basis dient buntes Papier, das dann zu Figuren geformt wird. „Unser Papier besorgen wir extra aus Dänemark, weil es so schön kräftige Farben hat“, sagt Antonia Klüh. Im skandinavischen Nachbarland gebe es sogar ein Quilling-Museum.
Das Papier wird dann über einen Kamm gewickelt und später in aufgerollter Form mit Hilfe von Nadeln auf einem Kissen fixiert. „Quilling ist ein ganz altes Handwerk“, erklärt Heide Klüh. Schon die Mönche im 16. Jahrhundert hätten die Kunst des filigranen Papierdrehens genutzt. Mit Motiven wie Libellen und Blumen war sie in Klein Nordende vertreten. „Und zwar nicht zum ersten Mal“, wie Klüh betonte. Zuletzt auf dem Töverhuus- Weihnachtsmarkt, „und da mit einer Krippe, die zurzeit im Altonaer Museum ausgestellt wird“.
Was interessierte Quilling- Anfänger für das Hobby benötigen: Neben dem richtigen Werkzeug vor allem Kreativität und viel Geduld. Denn schon das Drehen des Papiers ist echte Fummelarbeit. Winzig klein sind die bunten Streifen, aus denen die Figuren entstehen. 30 bis 45 Minuten benötigt Klüh für eine Blume, die kaum fünf Zentimeter misst. Reich werden kann damit niemand. „Das ist für mich ein reines Hobby“, sagt Heide Klüh.