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Damit das Dorf bunt wird
Umweltausschuss Klein Nordende: Projekt Blühstreifen im Dorf soll vorangetrieben werden / Karte für Ausgleichsflächen fehlt
KLEIN NORDENDE Die Natur kommt in die Dörfer: Seit einigen Jahren gibt es des Trend, in den Gemeinden brachliegende Flächen mit Wildblumensamen in Blühstreifen aufzuwerten. Auch der Umweltausschuss von Klein Nordende befasste sich in seiner jüngsten Beratung am vergangenen Mittwoch mit dieser Art der Dorfverschönerung.
„Wir sind da für dieses Jahr schon ein ganzes Stück vorangekommen“, bestätigt Ausschussvorsitzende Andrea Gentzsch (Die Grünen).
Ein Klein Nordender Landwirt habe sich bereiterklärt, verschiedene Flächen als Blühstreifen zur Verfügung zu stellen. Auch andere Bewohner des Dorfes zeigten sich dem Projekt offen. „Und natürlich werden wir auch brachliegende gemeindeeigene Flächen nutzen, um dort Wildblumensamen auszusäen“, sagt Gentzsch.
Noch sei es aber nicht soweit. ln einer Förderinitiative für Ackerlebensräume bietet das Land Schleswig-Holstein den Gemeinden spezielle Beratungen zum Anlegen von Blühstreifen an. Diesen Beratungstermin wollen die Ausschussmitglieder in Anspruch nehmen. Die Samenmischungen stellt das Land zur Verfügung. „Sie sind speziell an die Standorte angepasst und enthalten Samen von Nutzpflanzen für Insekten“, erklärt die Ausschussvorsitzende.
„Hier blüht es für die Insekten. Wir Menschen können nicht alles haben.“
Andrea Gentzsch Ausschuss-Vorsitzende
Blühstreifen verführen Spaziergänger immer auch dazu, die Blumen zu pflücken - in anderen Gemeinden, beispielsweise in Schwansen, ist das grundsätzlich erlaubt. Für die Mitglieder des Umweltausschusses steht fest, dass die Blühstreifen nicht betreten werden sollten. „Dafür sind sie einfach zu klein“, begründet Andrea Gentzsch. Es werden auch Schilder aufgestellt werden, auf denen zu lesen ist: „Hier blüht es für Insekten.“ Denn das, so die Ausschussvorsitzende, solle auch vermittelt werden: Nicht alles, was die Natur zu bieten hat, gehöre automatisch den Menschen. Theoretisch könnten schon im April die Wildblumensamen auf den privaten landwirtschaftlichen Flächen ausgebracht werden, „weil diese auch bewässert werden“, meint Gentzsch. Auf den gemeindeeigenen Grundstücken ist die Aussaat erst für den Herbst geplant.
Neben dem Thema Blühstreifen hatten sich die Mitglieder des Umweltausschusses auch mit der Frage zu beschäftigen, ob die Gartenabfallaktion wieder durchgeführt wird. Wie bisher, so die Meinung, werde das nicht mehr fünktionieren. „Wir müssen uns entweder einen anderen Ort oderein anderes Datum dafür aussuchen“, erklärte Gentzsch. Bei der jüngsten Gartenabfallaktion führte die Zufahrt zur Sammelstelle über das Gelände einer Baumschule und zudem an einem Tag, an dem der Gartenbaubetrieb geöffnet hatte. Das brachte für den Betrieb erhebliche Einschränkungen. Über einen anderen Sammelort oder ein Datum konnten sich die Ausschussmitglieder noch nicht verständigen. Sie vertagten das Thema.
Karte für Ausgleichsflächen gewünscht
Diskutiert, aber ebenso vertragt, wurde auch das Thema zu einer Karte, auf der die Ausgleichsflächen dargestellt sind. Hierbei geht es um Ausgleichsflächen für die Baugebiete im Ort. Diese Flächen, so Gentzsch, existieren, sie sind überall auf dem Gemeindegebiet verteilt, beispielsweise im Moor. Zur besseren Übersicht sollten diese Gebiete kartiert und außerdem festgelegt werden, was dort gestattet und was verboten ist. Silvia Dämmer