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Damit nichts vergessen wird
Klein Nordender Geschichtenwerkstatt plant Ausstellung über Schicksale im 2. Weltkrieg / Fotos und Dokumente gesucht
KLEIN NORDENDE In Klein Nordende haben es sich die Mitglieder der Geschichtswerkstatt zur Aufgabe gemacht, der Ortsgeschichte nachzuspüren. Karl-Max Kapplusch als ehemaliger langjähriger Vorsitzender des Kultur- und Sportausschusses kümmert sich federführend um das Projekt. "Für eine Ausstellung über die Schicksale der im Zweiten Weltkrieg umgekommenen Klein Nordender und Liether Mitbürger bitten wir um Mithilfe", fordert Kapplusch alle Einwohner zur Mitarbeit auf. Wer Namen, Daten, Fotos oder Schicksalsbeschreibungen beisteuern kann, dürfe sich gem unter geschichtswerkstatt@klein-nordende.de melden. Die aufbereiteten Ergebnisse sollen in Form einer Ausstellung am diesjährigen Volkstrauertag gezeigt werden. "Die Mitglieder kommen auch gerne zu ihnen ins Haus", sagt Kapplusch.
In der Geschichtswerksatt Klein Nordende haben sich erst vor wenigen Wochen interessierte Bürger um Kapplusch und Alfred Rasmussen zusammengefunden, um Historisches für die Nachwelt zu erhalten und Geschichten aus Klein Nordende zu bearbeiten.
Unterstützt wird die Werkstatt vom Kultur- und Sportausschuss sowie vom Sozialausschuss der Gemeinde. Der Kreis trifft sich jeden ersten Donnerstag im Monat ab 15 Uhr in der Feuerwache Klein Nordende.
Es werden persönliche Geschichten und Berichte von Zeitzeugen aufgeschrieben, Daten und Fakten gesammelt. Die Fotos und Dokumente werden gescannt oder fotografiert und die Besitzer erhalten alle Originale zurück. Es sei denn, sie übergeben die Schätze aus freien Stücken an das Archiv. "Unsere Bürger sind wichtige Zeitzeugen, um Ereignisse und Vorkommnisse in Klein Nordende zu ergänzen oder richtig einzuordnen", betont Kapplusch.
Schon jetzt ist der Fundus beachtlich. So wie das Foto mit dem kleinen stolzen Spielmann in seiner neuen Uniform vor dem elterlichen Haus zum ersten Spielauf-tritt des neu gegründeten Spielmannszuges im Jahre 1964. Oder das alte Foto des Bauernhofes in der Liether Feldstraße mit dem Milchweg im Vordergrund. Oder der Kontrakt über den Verkauf einer Bauemkate aus .dem Jahre 1756. Oder eine Gesteinsprobe aus der Tiefbohrung Lieth vom September 1876.
Ein weiteres Ziel der Archiv-Mitarbeiter ist es, die Ortschronik auf den aktuellen Stand zu bringen. "In diesem Buch ist die Geschichte von Klein Nordende erfahrbar. Hier können Sie nachlesen, was die Menschen veranlasst hat, etwas so zu tun und anderes nicht zu tun." So formulierten es Günter Hell und Karl-Max Kapplusch im Vorwort der am 14. Dezember 1992 im Töverhuus vorgestellten "Ortsgeschichte Klein Nordende". Inzwischen ist das Werk in die Jahre gekommen. Auch für dieses Projekt werden Mitstreiter gesucht.
"Wer kann helfen, Presseberichte aus den Jahren 1977 bis 2014 zu beschriften, zu digitalisieren und zu archivieren? Wer kann noch Handschriften in Sütterlin- Schrift lesen?", fragt Kapplusch. Am Freitag, 1. März, wird er ab 15 Uhr im Gemeindezentrum die Geschichtswerkstatt Klein Nordende vorstellen. Alle interessierten Bürger sind willkommen. Carsten Wittmack